Thursday, February 16, 2017

XI. Internationales Symposium "Namen im Geheimen" (September 2017)

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Namen im Geheimen

XI. Internationales Symposium Sondersprachenforschung
Das am 11. bis 12. September 2017 an der Universität Siegen stattfindende XI. Internationale Symposium Sondersprachenforschung widmet sich dem Thema "Namen im Geheimen". Das Symposium verfolgt folgende Ziele: Zum einen sollen der Gebrauch sowie die Rolle von Namen in Geheimsprachen bzw. verhüllenden Sondersprachen näher beleuchtet werden. Die Termini Geheimsprache bzw. verhüllende Sondersprache werden hier als Kode von Sprechergruppen verstanden, deren Intentionalität sowohl die vorsätzliche Geheimhaltung gruppeninterner Kommunikation, als auch die gewollte Abgrenzung gegenüber Nichtmitgliedern darstellt. Verhüllende Sonder­sprachen zeichnen sich durch eine besondere Verwendung sprachlicher Mittel aus, die als Codierungsverfahren fungieren wie zum Beispiel die Laut- und Silbenmetathese oder die Verdunklung des Wortschatzes durch spendersprachliche Xenismen. Darüber hinaus lässt sich beobachten, dass Sprecher einer Geheimsprache auch Eigennamen als Codierungsverfahren verwenden. Beispielsweise bezeichnete im ancien argot das Anthroponym Charles oder die diminutive Form Charlot einen Henker. In den Rotwelsch-Dialekten besitzt Karlchen ebenfalls die Bedeutung 'Henker'. Neben Anthroponymen werden auch Toponyme zur Codierung herangezogen: In der spanischen Sondersprache Germanía bedeutet zum Beispiel Turquía 'Goldmünze'. Besonders interessant ist folglich die Frage, in welchen Sondersprachen es zur Verwendung von Namen als Verdunklungsverfahren kommt. Handelt es sich nur um historische Geheimsprachen - wie es die o.a. Beispiele zeigen - oder wird dieses Verfahren auch in jüngeren Erscheinungen von Sondersprachen wie zum Beispiel in Jugendsprachen gebraucht? Wie ist die Wahl des Namens motiviert? Gibt es Übereinstimmungen in verschiedenen Sondersprachen?
Zum anderen setzt sich das Symposium zum Ziel, Namen, die zur Tarnung der Identität dienen, in den Mittelpunkt des Interesses zu stellen. In diesem Zusammenhang sind Beiträge zu Pseudonymen willkommen: Tarnnamen, die aus sozialen, politischen, privaten oder beruflichen Gründen motiviert sind, sowie Decknamen, die im polizeilichen, kriminellen oder auch geheimdienstlichen Kontext benutzt werden, und nicknames, die zum Beispiel in Internetforen, -blogs und -chats, in Partnervermittlungsbörsen, in der virtuellen Welt der Computerspiele gewählt werden. Unter anderem können folgende Fragestellungen nachgegangen werden: Inwiefern ist das Pseudonym am echten Namen angelehnt? Gibt es Auffälligkeiten in der Struktur und Bildung? Welche Motive sind für die Wahl eines Pseudonyms relevant? Möglich sind auch Fragestellungen zur Pragmatik sowie zur Soziolinguistik (in welchem Kontext, von welchen sozialen Gruppen werden welche Pseudonyme verwendet?).
Das XI. Internationale Symposium Sondersprachenforschung ist ausdrücklich sprachübergreifend konzipiert. Wir freuen uns über Beiträge aus unterschiedlichen Philologien. Pro Vortrag sind 40 Minuten (30 Minuten Vortrag + 10 Minuten Diskussion) vorgesehen. Vortrags- und Diskussionssprache sind Deutsch oder Englisch. Eine Publikation im Geheimsprachenverlag (Reihe Sondersprachenforschung) Hamburg/Münster ist geplant.
Abstracts (ca. 300 Wörter) bitten wir bis zum 01.04.2017 unter: hardy@romanistik.uni-siegen.de einzureichen. Die Benachrichtigung über die Annahme der Vorträge erfolgt bis Anfang Mai 2017. Organisation: Stéphane Hardy & Dr. Sandra Herling, Universität Siegen, Philosophische Fakultät - Romanisches Seminar.

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